
Ayala, Jenny
Die Unteilbarkeit von Raum- und Selbstwahrnehmung und die daraus entwachsende Frage nach dem existenzialistischen Wesen des Raums durchdringt das Hauptwerk Jenny Ayalas. Ihr besonderes Interesse gilt dabei dem "verletzten Raum" und den Themen Schmerz, Trauma und Heilung im Spannungsfeld von Individuum und Kollektiv. Für Ayala stehen die Körperlichkeit und Wirklichkeit von Schmerz sowie die Verortung von Verletzlichkeit im Raum im Zentrum ihrer Arbeit. Jeder Raum hat für sie ein Schmerzgedächtnis, eine ästhetische Bruchstelle, eine Wunde und ein Geheimnis, die sich im Akt des Ausstellens, des Sehens und des Erinnerns offenbaren.
Die ortspezifischen, raumdurchdringenden Installationen und Assemblagen der Künstlerin zeichnen sich durch die charakteristischen Eierschalen und eine streng geometrisch gegliederte Komposition aus. Über die ikonografische bzw. symbolische Bedeutung des Eis hinaus, etwa als Lebens- und Fruchtbarkeitssymbol, fungiert die Eierschale bei Ayala nicht nur als Narrativ, sondern avanciert zum neuen „malerischen“ Medium – analog den Farbpunkten eines pointillistischen Gemäldes.
Jenny Ayala analysiert in ihren Installationen, das Wesen eines spezifischen Raums in all seinen Facetten und erforscht die Potenziale des Raumes sowie seine physischen Möglichkeiten und Limitationen. Dabei seziert sie unentwegt die bestehenden Raumstrukturen, um räumliche Grenzen und vorgegebene Bewegungsspektren in Frage zu stellen und diesen wiederum neue Strukturen und Bewegungsräume entgegenzusetzen. Es entfaltet sich ein ambivalentes Wechselspiel fundamentaler, ontologisch geprägter Raumerfahrungen, die sich gegenseitig durchdringen und dabei den Bezug zum eigenen Selbst vor Augen führen.
Vita
2024
Bachelor of Arts, Illustration mit Schwerpunkt Malerei
2019
Bachelor of Science, Psychologie (Nijmegen)
1991
Geboren in Hamburg
Ausstellungen
09/2025 - GROUP SHOW, Galerie Schimming, Hamburg