Das Kraftzentrum von Florian Borkenhagen ist der Hamburger Hafen. In seinem Atelier, gelegen auf der anderen Elbseite, sammelt der Professor für Raumkonzept und Design mit Leidenschaft liegengelassene und vergessene Dinge und macht aus den Fundstücken Objekte voller Poesie.

Seine Arbeiten sind einerseits vom Hafen inspirierte hochmoderne Formexperimente wie der Tisch 'Starling' und andererseits aus Gefundenem zusammengesetzte Neuinterpretationen, die als Beistelltische, Leuchtobjekte oder Designstücke jeden Lebensraum bereichern. Der Hafen ist für Borkenhagen Heimat, Sehnsuchtsort, Zeuge von Abschieden und Ankünften – schön und schäbig, geschäftig und träge, geheimnisvoll und trist. Wie kein anderer ergründet und entzündet der Bildhauer und Fotograf die Poesie des Liegengelassenen, Vergessenen und Unsichtbaren. Seine Werke sind eine Verbeugung vor ächzenden Industrieanlagen, beispiellosen Formen und überflüssig gewordenen Gebrauchsgegenständen.

Dabei verliert er sich nicht in anmutiger Nostalgie: mal entsteht aus seiner Fantasie hochmodernes Design mit Gebrauchswert, mal haucht er abgewirtschafteten Gebrauchsgegenständen ein neues, ganz anderes Leben ein. Es macht große Freude, Borkenhagen in seine Welt zu folgen, in der Absurdes aus Naheliegendem geschaffen wird und sich Design in Kunst wandelt. Studiert hat der jetzige Professor für Design und Raumkunst an der HFBK. Seit 1999 hat er sein festes Atelier im Hamburger Hafen. Florian Borkenhagen hat mit dem Tisch Starling ein Kunstobjekt geschaffen, das für den alltäglichen Gebrauch im Innen- und Außenbereich gedacht ist. Inspiriert von der Form eines Schiffsrumpfs und umgesetzt in klassischem Bootsbauverfahren (GFK mit Gelcoat), ist diese Tischskulptur ein faszinierender Grenzgänger zwischen Design und Kunst und eine außergewöhnliche Einladung zum geselligen Zusammensein.